top of page

Klöpperhäuser

Ort

Hamburg-Altstadt

Status

Wettbewerb, Entwurf

Jahr

2023

Text

In den belebten Straßen der Hamburger Innenstadt, wo einst das geschäftige Treiben der Warenhäuser die Herzen der Stadtbewohner höherschlagen ließ, spürt man heute einen Hauch der Veränderung. Ein Blick zurück offenbart die prägende Geschichte dieser mehrgeschossigen Monumente des Einzelhandels, die einst als lebendige Ankerpunkte des urbanen Lebens thronten. Doch in einer Ära des rasanten Online-Handels und des technologischen Fortschritts steht der alte Glanz der Warenhäuser vor neuen Herausforderungen. Heute zeichnet sich eine andere Szenerie ab: geschlossene Geschäfte und verblasste Fassaden. Wir stehen an der Schwelle einer neuen Ära, in der die Warenhäuser nicht nur als Verkaufsstätten fungieren, sondern als lebendige Kulissen für vielfältige Aktivitäten dienen können.

Die Antwort liegt in der Transformation, in der Entdeckung neuer Bestimmungen und in der Erschaffung von Räumen, die das Gewebe der Stadt durchdringen und verweben. In meinem Konzept betrachte ich das Klöpperhaus in der Mönckebergstraße in Hamburg als Sinnbild für die Zukunft der Warenhäuser. Der Bestand wird weitestgehend erhalten, und das denkmalgeschützte Fassadenbild bleibt unverändert. Doch aufgrund der neu geschaffenen offenen Eingangssituation zur Passage öffnet sich das Klöpperhaus zur Innenstadt, und das Gebäude wird Teil der Stadt.

Die bestehenden Treppenhauskerne dienen als Rückgrat für die "Klöpperhäuser", und die Häuser sind in Bildung, Kultur, Arbeiten und Leben eingeteilt. Der Beton des Bodens und der Stützen wird jeweils zu diesen übergeordneten Nutzungen eingefärbt. Alle Häuser sind miteinander verbunden, um für einen Austausch zwischen Menschen verschiedener Interessen zu sorgen. Treffpunkte können in den Obergeschossen die Terrassen zwischen den Häusern sein oder der Platz, zu denen die Passagen führen. Aus der Passage können alle Geschosse über neue Treppen erschlossen werden.

Die neue innere Fassade wurde durch die Außenfassade inspiriert: Die Rundbögen im Erdgeschoss und die Dreiteilung der Segmente in den Obergeschossen werden in das Innere des Gebäudes übersetzt. Aufgrund der neuen verschiedenen Nutzungen ist das Klöpperhaus jetzt öfters aktiv und belebt die Innenstadt tagsüber aber auch abends: Gewohnt wird durchgängig, das Bildungs- und Arbeitshaus wird für gewöhnlich von morgens bis zum späten Nachmittag genutzt, und das Kulturhaus kann aufgrund von Märkten und Veranstaltungen 24 Stunden genutzt werden.

Außerdem ist durch die verschiedene Nutzung jede Nutzergruppe jeden Alters angesprochen: von seniorengerechtem Wohnen und Lesungen für ältere Menschen bis zu Tanzstudios und Hörsälen für jüngere Menschen. Alle Räume sind flexibel und können verschieden unterteilt werden, um wirtschaftlich und nachhaltig genutzt zu werden. Die entfernte Baumasse des Betons wird als Recyclingbeton verwendet und als neue Sitzgelegenheiten im öffentlichen Raum eingesetzt.

Das Konzept der "Häuser" kann auf verschiedene Waren- und Kaufhäuser angewendet werden und bietet eine fortschrittliche Möglichkeit, Räume vielseitig anzupassen.


https://www.rudolf-lodders-stiftung.de/wp-content/uploads/Doku_Warenhaeuser-bieten-mehr_231122_kl.pdf

Daniel Afriyie Owusu

bottom of page