Zeitzeuge
Ort
HANNOVER
Art
INSTALLATION
Jahr
2024
Der Essay-Film „Zeitzeuge“ führt den Zuschauer in die vielschichtige Geschichte des Maschsees ein, die weit über seine idyllische Fassade hinausgeht. Der Film beleuchtet drei entscheidende Epochen und enthüllt die verborgenen Facetten des Sees.
Die Zeit des Nationalsozialismus:
Die Geschichte beginnt 1933, als der Maschsee unter der Herrschaft der Nazis entstand. Unter miserablen Arbeitsbedingungen und für eine Entlohnung, die kaum über der Arbeitslosenunterstützung lag, mussten 1.650 Arbeiter ihr eigenes Werkzeug mitbringen und den See eigenhändig ausheben. Durch eindringliche Bilder wird das Leid, die Brutalität und die Grausamkeit jener Zeit lebendig und ins Bewusstsein gerufen.
Die Zeit des Aufschwungs in den 70er/80erJahren:
In den 1970er und 80er Jahren wandelte sich der Maschsee zum Symbol des Aufschwungs und der Unbeschwertheit. Er wurde zum pulsierenden Herzstück der Stadt, wo Menschen das Leben feierten und die Freiheit genossen. Die Ufer des Sees wurden zu lebendigen Treffpunkten, geprägt von fröhlichen Menschenmassen. Die Atmosphäre war von Gelächter, Musik und dem fröhlichen Summen der Menschen durchdrungen. Der Maschsee wurde zum Symbol für die Hoffnung und Zuversicht einer ganzen Generation, obwohl die Erinnerung an die Vergangenheit im Hintergrund blieb.
Heute:
Im Jahr 2024 ist der Maschsee ein Ort der Erholung und Freizeitgestaltung. Hier kann man sowohl im Trubel alleine sein als auch die Gemeinschaft genießen. Viele Besucher sind sich der historischen Bedeutung kaum bewusst, während andere die Augen davor verschließen. Der Film erinnert daran, dass die Geschichte nicht vergessen werden darf und dass es unsere Verantwortung ist, aus ihr zu lernen.
Installations-und Filmkonzept:
Durch den Einsatz unterschiedlicher Farbakzente, Rhythmen und Tonüberlagerungen sowie durch interaktive Medien, die das Publikum aktiv einbeziehen, schafft der Film ein eindringliches Porträt des Maschsees. Das Publikum kann durch Interaktion entscheiden, welche Bilder im Fokus und welche verschwommener im Hintergrund erscheinen sollen, was einem Vor- und Zurückspulen in der Zeit gleicht. Die 30er Jahre waren düster und in Schwarz-Weiß, die 70er bunt, hell und freundlich, die heutige Zeit liegt dazwischen. Die Brutalität der Geschichte wird durch eine harte Tonebene verstärkt, die das Geräusch von Schaufeln zwischen die Bilder bringt und so eine unangenehme Stimmung erzeugt. Eine Mischung aus dokumentarischen Aufnahmen, künstlerischen Interpretationen und interaktiven Medien verschmilzt Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu einem Werk, das uns dazu anregen soll, unsere eigene Rolle in der Gestaltung der Geschichte zu hinterfragen.
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